Erschütterungen

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Konzert

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2. Philharmonisches Konzert | Cerrone & Tschaikowsky

„In den finsteren Zeiten / Wird da auch gesungen werden? / Da wird auch gesungen werden. / Von den finsteren Zeiten“ – diese Zeilen stellte Bertolt Brecht seinen SVENDBORGER GEDICHTEN voran, die er 1939 im dänischen Exil schrieb. Sie bilden den Ausgangspunkt für das gleichnamige Werk WILL THERE BE SINGING? des amerikanischen Komponisten Christopher Cerrone. Aus heutiger Perspektive fasst er Brechts Frage und Antwort in Töne. Mit sphärischen Klangfarben bleiben am Schluss die Hoffnung und die Erkenntnis, dass Musik sich nicht unterdrücken lässt. Die Stimme der Menschen, die in diktatorischen Systemen zum Verstummen gebracht werden sollten, gilt es wiederzuentdecken: Der russische Komponist Alexander Weprik steht für die kurze Phase der jüdischen Musik in der Sowjetunion zwischen den Weltkriegen. Wegen „jüdischem Nationalismus“ wurde er von 1950–1954 ins Gulag gesteckt – kurz danach verstarb er. Die ZWEI POEME für Orchester entstanden 1956/1957 erst in seinen letzten Lebensjahren in der Zeit nach seiner Haft und sind doch weit mehr als ein klangvolles Zeitzeugnis.
Peter Tschaikowsky selbst war es, der sein Schicksal an seine 5. Sinfonie knüpfte und ihr den programmatischen Beinamen einhandelte. Das Schicksalsmotiv – ein Trauermarsch – durchzieht alle Sätze und stößt ein ständiges musikalisches Ringen an, das schließlich in einem finalen Triumphmarsch führt. Wie triumphal der Jubel am Ende tatsächlich ist? – Darüber lässt sich streiten.

CHRISTOPHER CERRONE (*1984)
WILL THERE BE SINGING?
Europäische Erstaufführung

ALEXANDER WEPRIK (1899–1958)
Zwei Poeme für Orchester

PETER TSCHAIKOWSKY (1877–1893)
Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

Besetzung

Dramaturgie
Marie Julius
Philharmonisches Orchester Regensburg

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