Musiktheater
Dramma per Musica in drei Akten
Musik von Georg Friedrich Händel
Libretto nach Ludovico Ariostos ORLANDO FURIOSO
Zu allen Vorstellungen (außer der Premiere) findet 30 Minuten vor Beginn eine Einführung statt.
Auf der Suche nach ihrem Geliebten Ruggiero begibt sich die als Mann verkleidete Bradamante mit ihrem Vertrauten Melisso in das Inselreich der Zauberin Alcina. Von deren Schwester Morgana zum Schloss der Herrscherin geführt, müssen sie erkennen, dass Ruggiero in Alcinas Zauberbann die Erinnerung an sein früheres Leben verloren hat. Durch eine List wird Ruggieros Misstrauen geweckt, doch hält er nicht nur Alcinas Welt – in der sie alle verflossenen Liebhaber je nach Laune in Steine, Bäume oder Tiere verwandelt – für Lug und Trug, sondern glaubt auch an eine Täuschung durch Bradamante und Melisso. So entspinnt sich ein emotionales Katz-und-Maus-Spiel und es bleiben die Fragen: Liebt Alcina zum ersten Mal wirklich? Liegen hinter den Zaubern auch Wahrheiten versteckt? Und was bleibt von einem Menschen, wenn man seine Fassaden zerstört?
Georg Friedrich Händel (1685–1759) komponierte sein Dramma per musica 1735 für das neu erbaute Covent Garden Theatre in London, wo er in eigener Regie und auf eigene finanzielle Verantwortung wirkte. ALCINA war bereits seine dritte Bearbeitung des ORLANDO-Stoffes, der durch die Jahrhunderte hinweg zahlreiche Komponist*innen inspirierte. Doch keine andere musikalische Interpretation ist so bekannt geblieben wie ALCINA. Händel arbeitete mit einer fast verschwenderischen Fülle an Affekten, Farben und Melodien sowie zwei Klangwelten im sinnlich-nüchternen Kontrast. So enthüllt er Stück für Stück die Facetten seiner Figuren.