Alles Schwindel

Schauspiel
Alles Schwindel
Musikalische Burleske
von Mischa Spoliansky und Marcellus Schiffer
Dauer: ca. 2 Stunden 30 Minuten | eine Pause
Auf der Suche nach Abenteuer schaltet Evelyne Hill eine Kontaktanzeige und prompt folgt ein Blinddate mit Tonio Hendricks. Und der hat für den ersten gemeinsamen Abend so einiges geplant. Dumm nur, dass die beiden einen Autounfall haben, der alle Vorhaben durchkreuzt. Beide sind zwar unverletzt, aber nun ist Tonios Wagen hin – genau wie Evelynes Garderobe. Das wäre alles nur halb so wild, hätte das Duo beim Kennenlernen nicht geschwindelt: Tonio ist gar kein reicher Erbe, sondern ein mittelloser Chauffeur, der sich das Auto heimlich vom Chef geliehen hat. Und Evelyne ist keine vermögende Tochter aus gutem Hause, sondern eine Verkäuferin, die ihre teure Garderobe in dem Modehaus ausgeborgt hat, wo sie arbeitet – ebenfalls heimlich, versteht sich. Jetzt heißt es: zusammenhalten. Doch woher das Geld nehmen, das nötig wäre, um den Schaden zu beheben? Eine Lösung muss her, auf der Stelle! Auf der Suche nach Hilfe treibt es die beiden hinein in einen Strudel aus hanebüchenen Verwechslungen und bodenlosen Schwindeleien. Ein Abenteuer, ganz nach Evelynes Geschmack.
Die zeitlose Burleske ALLES SCHWINDEL, uraufgeführt 1931 in Berlin, ist ein aberwitziger Parcours durch Scheinwelten, der durch Schiffers scharfzüngige Dialoge und Spolianskys mitreißende Melodien besticht. Eine echte Wiederentdeckung mit aktueller Story, ein rasanter Kostüm-, Musik- und Tanzabend mit Songs, die im Ohr bleiben.
Hörbeispiel
Hinweis: Bei dieser Inszenierung werden Stroboskopeffekte verwendet.
Besetzung
Termine
Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein und das Theater Regensburg laden die älteren Bürgerinnen und Bürger der Stadt am Dienstag, 11.7.23 zur exklusiven Aufführung von ALLES SCHWINDEL in das Theater im Antoniushaus ein. Die Karten werden stark vergünstigt zum Preis von 13,50 € (plus 1,50 € VVK-Gebühr) angeboten und sind nun ab sofort über die Theaterkasse und im Onlineshop erhältlich.
Presse
„‚Velodream‘ steht auf dem großen Schild an der Bühne im Antoniushaus und gibt einen Fingerzeig auf das, was die Zuschauer in den nächsten zweieinhalb Stunden erwartet. Am Anfang steht erst mal das Date von Evelyne und Tonio, und was passt besser zum Titel des Theaterstücks als die Angaben in einem Dating-Portal: Alles Schwindel. Ebenso wie geschönte Angaben in Verkaufsportalen oder in den Texten, die uns eine KI auf dem Smartphone serviert. Und der Begriff der ‚Alternativen Fakten‘ dürfte seit der Wahl eines bestimmten amerikanischen Präsidenten hinlänglich bekannt sein. Allerdings wurde die Burleske ‚Alles Schwindel‘ bereits 1931 in Berlin uraufgeführt und begeistert von Publikum und Kritik aufgenommen [...] Librettist Marcellus Schiffer und Komponist Mischa Spoliansky [...] schufen diesen flirrenden Parforceritt zwischen Schein und Sein, Absurdistan und Realität.
Nach dem Date der beiden Hauptfiguren Evelyne (Natascha Weigang) und Tonio (Jonas Julian Niemann), die sich als reiche Erbin und Fabrikbesitzer ausgeben, ist ihr gemeinsames Abenteuer gleich wieder zu Ende – Tonio crasht das Luxusmobil, in dem sie unterwegs waren. Kleinlaut gestehen sich beide, dass sowohl Fahrzeug als auch Garderobe nur ‚geborgt‘ seien, und sie müssen versuchen, den Schaden irgendwie auszugleichen [...] bis am Ende der turbulenten Story ein ebenso überraschendes Happy End steht – oder etwa nicht?
Diese rasante Handlung wird von Antje Thoms mit den beiden Ausstattern Jan Hendrik Neidert und Lorena Diaz Stephens furios in Szene gesetzt. Sprechblasen im Wald und rempelnde Bäume, ein Comic-Schaukampf mit Plastikhammer und –beil in der Verbrecherkneipe und überdimensionierte gelbe Schleifen an der Abendgarderobe der ach so feinen Gesellschaft bringen eine absurd bunte Revue auf die Bühne [...]
Die Band unter der Leitung von Thomas Basy interpretiert die Musik der ‚Roaring Twenties‘ spritzig und mitreißend, die Melodien bleiben im Ohr, nicht zuletzt, da das Ensemble mehrstimmige Gesangssätze im Stil der ‚Comedian Harnonists‘ einwandfrei vorträgt [...]
Diese Regensburger Erstaufführung über Wahrheit, Lüge, Täuschung und Schein ist so aktuell wie zur Zeit ihres Entstehens.“ – (22.5.23)
„Wenn sich also das Theater Regensburg entschließt, die 1931 im Theater am Kurfürstendamm uraufgeführte musikalische Burleske ‚Alles Schwindel‘ des Komponisten Mischa Spoliansky und seines Librettisten Marcellus Schiffer im Antoniushaus Regensburg knallbunt zu inszenieren, dann ist das nicht nur eine in ihrer Überfälligkeit groteske Züge tragende Wiederbelebung eingesargten Revue-Materials. Nein, nein, das zielt auch hochpräzise auf unseren Zeitgeist. [...]
Den wiederum einzufangen, das ist das Bestreben von Schauspieldirektorin Antje Thoms. [...]
Hier im Antoniushaus, in Begleitung des sechsköpfigen Orchesters unter Thomas Basy (der als Dirigent wie Pianist brilliert und dem als Grundlage nur ein kommentierter Klavierauszug zur Verfügung stand), setzt sie auf kraftvolle Comic-Bilder. Sämtliche Figuren dieser schnell erzählten und ebenso rasend in Szene gesetzten Love-Story sind so vordergründig maskenhaft geschminkt (Ausstattung: Jan Hendrik Neidert und Lorena Diaz Stephens), dass man meinen könnte, sie wären einem Stück Pop-Art von Roy Lichtenstein entsprungen. [...]
Revuen wie ‚Alles Schwindel‘ lagen zeitgenössisch im Trend und boten Unterhaltung für breite Schichten. Berlin hatte importierte Prunk-Revuen satt, stattdessen sehnte sich das Publikum, wie man zeitgenössisch lesen kann, nach Jazz und ‚nach Witz, Inhalt, Verve und Elan der Musik des Wortes und der Darstellung‘. Genau diesen Anspruch konserviert diese auch musikalisch zart dem Gegenwartsgeschmack angepasste Revue – auch, weil das zehnköpfige Schauspiel-Ensemble musikalisch perfekt geschult wurde und bei mehrstimmigen Gesangseinsätzen Erinnerungen an die ‚Comedian Harmonists‘ weckt!“ – (22.5.23)
„Zeitlose Qualität: ‚Alles Schwindel‘ von Spoliansky/Schiffer am Theater Regensburg“, titelt die nmz.
„Wie gut das deutsche U-Musiktheater vor allem dank jüdischer Komponisten und Autoren bis 1933 war, davon konnte man sich am Theater Regensburg einmal mehr überzeugen. [...]
Optisch gelingt das dank toller Ausstattung und Kostüme (Jan Hendrik Neidert, Lorena Díaz Stephens) durchaus und erzeugt durch parlierende Pappkameraden und passgenau hochgehaltene Sprech- und Denkblasen einiges an Witz.
[...] man verlässt die Ausweichspielstätte Antoniushaus mit einer Menge wunderbarer Ohrwürmer im Kopf. [...] Der intensivste Moment, in dem die Revue für kurze Zeit in veritables Musiktheater umschlägt, ergibt sich, wenn Antje Thoms ihren Tonio Hendricks (Jonas Julian Niemann) beim nachdenklichsten Song des umjubelten Abends nach langen Pausen immer wieder für eine neue Strophe auf die Bühne zurückkommen lässt [...] “ – (22.5.23)
Links
- „Auf der Suche nach ...“ — in unserem Magazin
- „Publikumsstimmen zu ALLES SCHWINDEL“ — in unserem Magazin