Tanz
Tanzabend von Andrey Kaydanovskiy
Nach Motiven aus DER SANDMANN von E.T.A. Hoffmann
Zu allen Vorstellungen (außer der Premiere) findet 30 Minuten vor Beginn eine Einführung und im Anschluss ein Nachgespräch statt.
Wahrgewordener Kindertraum oder Fenster zu düsteren Gedanken? Wir blicken in ein Puppenhaus von außen: perfekt gearbeitete Figuren, maßgeschneiderte Kleider und das beste Interieur. Aber dann ist manchmal das, was wir sehen, nicht das, was passiert. Der Schein trügt, denn hinter der Perfektion bis ins kleinste Detail verbergen sich oft böse Gedanken und Fantasien. Dinge, die niemand sehen will und die lieber im Verborgenen bleiben.
In DOLLHOUSE blicken wir hinter die Fassade und beschäftigen uns mit lebendig gewordenen Puppen. In Anlehnung an DER SANDMANN von E. T. A. Hoffmann steht in diesem neuen Tanzabend die Erfindung einer menschenähnlichen Puppe im Mittelpunkt. Hoffmanns Kunstmärchen wird ins 21. Jahrhundert geholt und untersucht die Erschaffung des idealen Menschen durch die Hilfe von Robotik und künstlicher Intelligenz. Vor allem stellt sich die Frage, wie weit der Gebrauch von technischen Möglichkeiten gehen darf, bis eine Grenze gezogen werden muss, bevor menschliches Leben durch künstliche Intelligenz bedroht wird. Wann ist der Punkt erreicht und wie lange hält eine Gesellschaft dies aus? Der Tanzabend thematisiert aber auch die Angst vor Kontrollverlust, zwischenmenschlichen Beziehungen und Ungewissheit von Existenz, sowie die „Arroganz“ von Persönlichkeiten, die sich als Schöpfer aufspielen möchten.