Schauspiel
Modernes Volksstück von Raphaela Bardutzky
Übersetzungen ins Polnische von Aleksandra Lukoszek
In deutscher und polnischer SpracheZu allen Vorstellungen (außer der Premiere) findet 30 Minuten vor Beginn eine Einführung und im Anschluss ein Nachgespräch statt.
Fischer Fritz fischt frische Fische. Zumindest hat er das früher getan. Der Fischer in dritter Generation hatte einen Infarkt und leidet zusätzlich zu typischen Altersgebrechen an einer Feinmotorik- und Sprechstörung. Ein Leben in vertrauter Umgebung und Flussnähe scheint nicht mehr möglich. Franz, der Sohn von Fritz, denkt darüber nach, seinen Vater in ein Pflegeheim zu geben. Er hat der Provinz schon lange den Rücken gekehrt und kann sich nicht kümmern. Wie soll es weitergehen? Der Sozialdienst empfiehlt Fritz eine Live-in-Pflegekraft aus Polen. Der alte Fischer könnte so zu Hause bleiben. Nicht ohne Vorurteile stimmt Franz zu. Also macht sich Piotra auf den Weg in die Einöde zu ihrer ersten Pflegestelle, obwohl sie eigentlich von der weiten Welt träumt. Doch auch Fritz fällt es schwer, die Hilfe der engagierten jungen Frau anzunehmen. Rund um die Uhr kümmert Piotra sich jetzt um ihn – außer montags, da hat sie frei und Franz kommt vorbei. Nach und nach finden die drei, allen Differenzen zum Trotz, einen gemeinsamen Weg.
Berührend und humorvoll lässt Autorin Raphaela Bardutzky in ihrem Preisträgerstück der Autor*innentheatertage 2022 Tradition und Moderne aufeinanderprallen. Zwischen Bairisch, Polnisch und Zungenbrechern wechselnd, wirft sie sprachlich virtuos und mit viel Empathie die Frage auf, wie wir altern und miteinander leben wollen. Dabei treffen nicht nur Stadt und Land, sondern auch unterschiedliche Generationen aufeinander.