VELO SPEZIAL: ABGEWOGEN | Eine Collage aus Text, Musik und Bewegung zum Thema Körper
Musiktheater
Oper in vier Akten
Musik von Giuseppe Verdi
Libretto von Francesco Maria Piave und Andrea Maffei nach THE TRAGEDY OF MACBETH von William Shakespeare
Neufassung von 1865
Dauer: ca. 2 Stunden 45 Minuten | eine Pause
Zu allen Vorstellungen (außer der Premiere) findet 30 Minuten vor Beginn eine Einführung statt.
Die Prophezeiung dreier Hexen, Macbeth würde der zukünftige König Schottlands, wird zur sich selbst bedingenden Vorhersage: Angetrieben von Ehrgeiz und Machtgier überzeugt Lady Macbeth ihren Mann, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Macbeth ersticht König Duncan im Schlaf, diffamiert dessen Sohn Malcolm als Mörder und besteigt den Thron. Doch immer fester zieht sich die emotionale Schlinge aus Paranoia, Angst und Schuldgefühlen und treibt das mörderische Paar in eine Endlosschleife von Gewalt und Tyrannei. Der unentrinnbare Sog skrupelloser Herrschsucht endet im Wahnsinn und im Tod.
„Das Thema der Oper ist weder politisch noch religiös; es ist fantastisch“, schrieb Verdi über sein 1846/47 für das Teatro della Pergola in Florenz entstandenes musikalisches Shakespearedrama. Schwärzer und gespenstischer als in seinen anderen Opern ist die „tinta musicale“, die tief in die Psyche der Charaktere blicken lässt. Eine neuartige Verbindung von Wort und Ton etablierte Verdi als Ausdruck menschlicher Abgründe und übernatürlicher Visionen und schuf mit seinem Meisterwerk „jenseits des Gewöhnlichen“ einen neuartigen, geradezu realistischen, romantischen Operntypus.
„Szenisch beachtlich, sängerisch spektakulär: Verdis ‚Macbeth‘ am Theater Regensburg“, titelt die nmz.
„Als dritte Regiearbeit hat die Sängerin Angela Denoke am Theater Regensburg Giuseppe Verdis ‚Macbeth‘ inszeniert. Sie kann sich dabei auf ein exzellentes Gesangsensemble und einen fabelhaften Chor stützen, setzt aber auch eigene Akzente. [...]
Auf welchem Niveau das Regensburger Theater die Hauptrollen aus dem Ensemble heraus besetzen kann, ist schon bemerkenswert, dass auch die weitere Besetzung demgegenüber nicht abfällt, macht die Produktion endgültig zu einer der sängerischen besten der letzten Jahre. [...]
Zusammen und wunderbar straff auf Zug gehalten wird der szenisch beachtliche, vokal spektakuläre Abend von Tom Woods, der das Philharmonische Orchester zu elastischer Begleitung und düsterer Wucht animiert. Schaurig schön.“ – (22.1.2023)
„Morden auf musikalisch höchstem Niveau: Das Theater Regensburg erlebt mit ‚Macbeth‘ von Angela Denoke eine Sternstunde“, titelt die Mittelbayerische Zeitung.
„Sängerisch ziehen Seymur Karimov (Macbeth) und Theodora Varga (Lady Macbeth) in ihren Titelrollen alle Register und formen ihre Arienkunst zu einer überzeugenden, hochemotionalen Seelenschau, die ihr eher hölzernes Schauspiel locker überspielt. Seymur Karimov dürfte sich mit dieser Partie nun endgültig in die erste Reihe des Theaterensembles gesungen haben. Mit technischer Leichtigkeit entlockt er seiner Stimme verschiedenste Facetten emotionalen Ausdrucks – einfach großartig! [...]
Überhaupt überzeugt der Opernchor in seiner großen tragenden Rolle mit einer geschlossenen und sich im Verlauf der Aufführung steigernden Gesamtleistung. [...]
Der Premierenabend wurde auch zu einer beachtlichen Leistungsschau des Regensburger Musiktheaters, weil mit Patrizia Häusermann (Kammerfrau der Lady), Roger Krebs (Banco), Carlos Moreno Pelizari (Macduff), Paul Kmetsch (Malcom) und Jonas Atwood (Diener), sowie Donggun Seo, Misun Kim, Julia Zhukovska als Erscheinungen und Felix Scharff (Duncan) die Nebenpartien nicht nur exzellent besetzt waren, sondern auch den Hauptpartien in ihrer Qualität in Nichts nachstanden. [...]
Entscheidend ist ihr (Angela Denoke) das Abgründige des unheilvollen Menschendramas, nicht das ganz große Schlachtengemälde. Das alles gelingt in einer unaufgeregten, aber beeindruckend tiefgründigen Inszenierung auf musikalisch höchstem Niveau.“ – (23.1.2023)
„Angela Denoke ist eine ausdrucksstarke, erfahrene und preisgekrönte Sängerin. Als Regisseurin ist das erst ihre dritte Arbeit, sie muss sich also noch finden auf dem neuen Arbeitsgebiet. Und was sofort für sie einnimmt: Sie sucht nach unverbrauchten Konzepten [...].
Stimmlich bleiben bei Seymur Karimov in der Titelrolle und Theodora Varga als Lady keine Wünsche offen [...].“ – (22.1.2023)
„Gleichwohl taugt die Musik zum Drama, und wie der Dirigent Tom Woods und das Philharmonische Orchester Regensburg dieses auskosten, ist ein aufregendes, kurzweiliges Erlebnis. [...]
Seymur Karimov und Theodora Varga, singen grandios, er souverän, fast kühl manchmal, sie zerreißend im dramatischen Furor.“ – (23.1.2023)
„Bei einer Neuinszenierung dieses Sammelsuriums an Grausamkeiten besteht immer auch die Gefahr, das Publikum durch die allzu plakative Aneinanderreihung der Gräueltaten zu überfordern. Die Regisseurin
Angela Denoke, die Verdis ‚Macbeth‘ jetzt am Theater Regensburg inszeniert, umschifft diese Klippe durch ein gut durchdachtes und kurzweiliges, weil spannendes Konzept. [...]
Die Besetzung kann treffender kaum gewählt sein. So beeindruckten am Premierenabend Seymur Karimov und Theodora Varga in den Hauptrollen als Macbeth und Lady Macbeth durch eine imponierende Bühnenpräsenz, schauspielerische Qualitäten und durch ihre ausdrucksstarken Stimmen, die auch mühelos über die Forte-Stellen des Orchesters kamen. Aber auch allen anderen Bühnenakteure inklusive dem von Alistair Lilley mit fesselnder Energie einstudierten Chor muss man ein großes Kompliment machen. Selbiges gilt auch für das von Tom Woods souverän geleitete Orchester, das an diesem Abend jeden Spannungsbogen und jede Dynamik-Verästelung auslotete und an den angemessenen Stellen ein imposantes Klangvolumen entwickelte. Die Produktion kann auf ganzer Linie überzeugen.“ – (24.1.2023)