Musiktheater
Japanische Tragödie in drei Akten
Musik von Giacomo Puccini
Libretto von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa nach einem Bühnenstück von David Belasco
Dauer: ca. 2 Stunden 50 Minuten | eine Pause
Zu allen Vorstellungen (außer der Premiere) findet 30 Minuten vor Beginn eine Einführung statt.
Der amerikanische Marineleutnant Pinkerton ist für drei Monate in Nagasaki stationiert. Als Zeitvertreib geht er eine Ehe mit der jungen Geisha Cio-Cio-San, genannt Butterfly, ein. Was für ihn kaum mehr als ein harmloser Spaß ist, bedeutet für sie jedoch die große Liebe. Drei Jahre wartet Butterfly, die einen Sohn geboren hat, auf die Wiederkehr ihres Mannes. Als Kanonenschüsse die Rückkehr Pinkertons ankündigen, erkennt Butterfly den wahren Umstand seines Besuches: Er und seine Frau Kate sind gekommen, um ihr das Kind zu nehmen …
Giacomo Puccini (1858–1924) besuchte in London eine Vorstellung des Schauspiels MADAME BUTTERFLY von David Belasco. Das japanische Drama hatte ihn sofort in seinen Bann gezogen, so dass er diesen Stoff als Vorlage für seine neue Oper verwendete. Am 17. Februar 1904 fand die Uraufführung von Puccinis MADAMA BUTTERFLY im Teatro alla Scala in Mailand statt, mit der der Komponist sein einziges Fiasko erlebte. Puccini zog die Oper umgehend zurück, um sie umzuarbeiten. Dieser Tatsache verdankt die Nachwelt eine der genialsten Opernszenen, wenn Cio-Cio-San eine ganze Nacht lang auf Pinkerton wartet.
Einführung 14.30 Uhr
„Theodora Varga debütiert überragend in ihrer Hauptrolle [...] Herrlich schmierig und überdreht gibt Konstantin Igl den skrupellosen Heiratsvermittler Goro, daneben sind die kleineren Rollen mit Roger Krebs, Mikhail Kuldyaev, Donggun Seo, Christian Schossig (wunderbar als aufdringlicher Fürst Yamadori) und Henriette Schein stimmig besetzt. [...] Aus dem Orchestergraben hört man das Philharmonische Orchester mit einer seiner besten Leistungen der laufenden Saison.“ — (6.4.25)
„Theodora Varga als Cio-Cio San und Hany Abdelzaher als Pinkerton mit beeindruckender Bühnenpräsenz, bestechendem Klangvolumen, aber auch mit Sinn für Dynamik-Nuancen und Spannungsbögen. Auch Seymur Karimov als Konsul Sharpless und Camilla Bull als Dienerin Suzuki sowie all die anderen Bühnenakteure inklusive dem von Lucia Birzer einstudierten Chor verdienen großes Lob. Selbiges gilt auch für das unter der Leitung von Generalmusikdirektor Stefan Veselka sehr einfühlsam agierende Orchester, das die großen Spannungsbögen sowie die Dynamik-Verästelungen ausdrucksstark umsetzt.“ — (8.4.25)
„Mit Theodora Varga hat Regensburg eine Sopranistin in den eigenen Reihen, die alle Register der Rolle zu ziehen vermag. [...] Seymur Karimov singt den Konsul mit makellos austariertem, balsamisch sich verströmenden Bariton. [...] der Abend gehört zweifellos zu den seltenen, an denen Musiktheater alle seine Widersprüche auf- und damit zugleich einlöst: Er ist große Oper und feines Kammerspiel, folgt Puccini bis ins Komma und beleuchtet ihn doch unter zeitgenössischen Diskursen neu, sieht gut aus und bleibt unerbittlich, ist poetisch und brutal, klar und zugleich deutungsoffen.“ — (8.4.25)
„die Inszenierung durch Juana Inés Cano Restrepo [...] konzentriert sich auf das aufschlussreiche Libretto und die emotionale Musik Puccinis, die das Schicksal des Mädchens Cio-Cio-San, genannt Butterfly, gefühlvoll und tragisch zugleich herausarbeitet. [...] Auch die weiteren Akteure verdienen Erwähnung – Konstantin Igl (Goro), Roger Krebs (Onkel Bonzo), Christian Schlossig (Fürst Yamadori), Mikhail Kuldyaev (Onkel Yakuside), Donggun Seo (kaiserlicher Kommissar) bringen diese hoch emotionale Oper zum Erfolg und vermeiden Kitsch und Klischee. [...] das Orchester unter der Leitung von Stefan Veselka – perfekt im Klang, perfekt abgestimmt auf das Bühnengeschehen – sie machen dieses dramatische Libretto zu einem spannenden und – noch einmal dieses Wort – emotionalen Opernabend.“ — (9.4.25)