VELO SPEZIAL: ABGEWOGEN | Eine Collage aus Text, Musik und Bewegung zum Thema Körper
Schauspiel
Schauspiel von Lukas Bärfuss
Nach dem Versroman von Wolfram von Eschenbach
Zu allen Vorstellungen (außer der Premiere) findet 30 Minuten vor Beginn eine Einführung statt.
Parzival wächst in der Einöde auf, von seiner Mutter Herzeloyde aus Liebe von der Welt isoliert. Als er eines Tages auf zwei Ritter trifft, will er auch ein solcher werden. Wer ein Ritter wird, bestimmt König Artus – ihn muss er also aufsuchen. So zieht Parzival, vollgepackt mit Ratschlägen seiner Mutter, in die Welt hinaus, doch er versteht sie und ihre Gesetze nicht. Voller Verwunderung und Naivität befragt er alles und jeden. Warum erschlagen Ritter andere Ritter? Was ist ein Vater? Und was sind Wahrheit und Langeweile? An der Tafelrunde von König Artus angekommen, nimmt Parzival niemand so richtig ernst. Wachsen soll er erstmal, Abenteuer bestehen. So tötet er Ritter Ither, um an dessen Waffen und Rüstung zu kommen. Und bald schon säumen Parzivals Weg noch mehr Leichen und auch gebrochene Herzen. Denn er ist ein guter Schüler und lernt schnell alles, was ihm die kalte und willkürliche Welt vorsetzt.
Der Schweizer Autor Lukas Bärfuss schrieb seinen PARZIVAL 2010 als Auftragswerk für das Staatstheater Hannover. In zehn Episoden, gekonnt ausgewählt aus dem umfangreichen Versepos, skizziert er uns voller Humor und berührender Tragik einen Sinnsucher auf Heldenreise, der auf seiner blutigen Irrfahrt durch die Gesellschaft so manches über eben diese offenbart.