Regensburg liest ein Buch 2026 Regensburg liest ein Buch 2026

Regensburg liest ein Buch 2026

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Regensburg liest ein Buch 2026

Daniela Dröscher liest LÜGEN ÜBER MEINE MUTTER

Daniela Dröscher erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag.

Gleich zwei Städte und Regionen aus zwei bayerischen Bezirken lesen ein Buch – das klingt nach einer Herausforderung!
Aber es kann gelingen: Das zeigen die Erfahrungen, die wir mit den vorherigen fünf Durchgängen in den Jahren 2016, 2018, 2020, 2022 und 2024 gemacht haben. Die gute Resonanz, der Kulturförderpreis der Stadt Regensburg 2020 und die erfolgreichen Städtekooperationen haben uns ermutigt, auch 2026 wieder aktiv zu sein. Menschen fast aller Altersstufen in den Städten und der Umgebung lesen das von uns ausgewählte Buch, besuchen die Veranstaltungen, die vom 23. Februar bis 15. März 2026 – in der ersten Aktionswoche sogar mit der Autorin Daniela Dröscher selbst – in Regensburg und Kelheim stattfinden, diskutieren den Inhalt in Lesezirkeln und überlegen sich selbst weitere Veranstaltungsformate, die im Aktionszeitraum stattfinden können.

Daniela Dröscher erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag.
Lügen über meine Mutter ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht?
Schonungslos und eindrücklich lässt Daniela Dröscher ihr kindliches Alter Ego die Jahre, in denen sich dieses »Kammerspiel namens Familie« abspielte, noch einmal durchleben. Ihr gelingt ein ebenso berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Buch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen.

 

Daniela Dröscher, Jahrgang 1977, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz, lebt in Berlin. Sie schreibt Prosa, Essays und Theatertexte. Studium der Germanistik, Philosophie und Anglistik in Trier und London, Promotion im Fach Medienwissenschaft an der Universität Potsdam zur Poetologie Yōko Tawadas sowie ein Diplom in „Szenischem Schreiben“ an der Universität Graz. Ihr Romandebüt Die Lichter des George Psalmanazar erschien 2009 im Berlin Verlag, es folgten der Erzählband Gloria und der Roman Pola sowie das Memoir Zeige deine Klasse. Die
Geschichte meiner sozialen Herkunft bei Hoffmann & Campe. Sie wurde u.a. mit dem Anna-Seghers-Preis, dem Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds sowie dem Robert-Gernhardt-Preis (2017) und einer Residenz in der Villa Kamogawa, Kyoto ausgezeichnet. Ihr autofiktionaler Roman Lügen über meine Mutter (Kiepenheuer & Witsch) stand 2022 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. 2023 war Daniela Dröscher Writer-in-Residence am
Goethe-Institut Reykjavík.

Termine

15.25

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Neuhaussaal

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