„Ich mach mir einen Jux! Gerade jetzt, auf der Grenze zwischen Knechtschaft und Herrschaft mach ich mir einen Jux. Für die ganze Zukunft will ich mir die leeren Wände meines Herzens mit Bildern der Erinnerung schmücken, – ich mach mir einen Jux!“ – Weinberl
Buchhalter hatte er werden wollen! Als der Handelsgehilfe Weinberl von seinem Chef Zangler gleich zum Teilhaber befördert wird, sind seine kühnsten Träume übertroffen. Wirklich? War da nicht noch mehr? Weinberl blickt auf ein Leben voll eintöniger Arbeit und ohne Abenteuer zurück. Niemals ist er „ein verfluchter Kerl“ gewesen. Es herrscht Aufholbedarf, bevor die Beförderung angetreten wird. Weinberl beschließt, noch für einen Tag in die große Stadt zu fahren und „sich einen Jux zu machen“. Davon will er sein ganzes späteres Arbeitsleben zehren. Während Zangler verreist ist, schließt Weinberl den Laden zu und die Fahrt beginnt! Er ahnt nicht, wie sehr sich der Jux zum Abenteuer entwickeln wird. Nicht nur, dass sich der Chef mit Heiratsplänen selbst in der Stadt herumtreibt und ihm immer wieder über den Weg zu laufen droht. Eine reizende Witwe, ein Liebespaar auf der Flucht und zwei Einbrecher bringen Weinberl ebenfalls ordentlich ins Schwitzen.
Nestroys Komödie gilt in Österreich als Kulturgut und verspricht einen temporeichen Abend voller Verwechslung, Verkleidung und Verfolgungsjagden. Hinter all dem Jux schimmert aber auch die tiefe Sehnsucht nach dem vielleicht Verpassten zwischen Arbeit und Alltagstrott. Trotz aller Überzeichnungen und Turbulenzen, trotz Satire und Absurdität, sind Nestroys zeitlose Figuren deshalb vor allem eines: menschlich. Ein Klassiker!